Entscheidende Kriterien für ein Sportgetränk sind aber nicht allein die Inhaltsstoffe, sondern auch die Bekömmlichkeit und die Verwertbarkeit. Nur wenn der Körper das Getränk auch gut aufnehmen kann und Flüsssigkeit sowie Inhaltsstoffe umgehend vom Körper verwertet werden können, muss die Flüssigkeit schnell den Magen passieren und in den Dünndarm gelangen, wo Sie absorbiert werden kann.

Bei der Magenpassage spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

Temperatur:
Grundsätzlich gilt, dass kalte Getränke den Magen schneller passieren als warme. Von eisgekühlten Getränken ist in jedem Fall abzuraten, da sie eine Magensturzentleerung und Durchfall auslösen können. Die optimale Trinktemperatur liegt bei 5° bis 10° Celsius. Bei kalter Witterung sind auch lauwarme Getränke zu empfehlen, da sie für den Sportler einen positiven psychologischen Effekt haben und das Gefühl von Wärme vermitteln.

Magenfüllzustand (Volumen):
Je stärker der Magen mit Flüssigkeit gefüllt ist, desto schneller gelangt die Flüssigkeit in den Dünndarm. Deshalb ist ein leerer Magen für Sportler genauso wenig empfehlenswert wie ein zu voller Magen, weil ein sehr großes Volumen Magenbeschwerden wie Völlegefühl und Unwohlsein verursachen kann. Um den Volumeneffekt zu nutzen, ohne Beschwerden zu verursachen, sollte man unmittelbar vor dem Training 0,3 bis 0,5 Liter trinken.

Kohlenhydratgehalt:
Auch der Kohlenhydratgehalt des Getränks hat einen entscheidenden Einfluss auf die Magenpassage. Untersuchungen zeigen, dass die Verfügbarkeit von Wasser und Kohlehydraten bei einer Kohlenhydratkonzentration  von 6 bis 10 Prozent am größten ist.
Getränke mit  höherem Kohlehydratgehalt sind ungeeignet, da sie die Flüssigkeitsaufnahme verzögern. Daher sind unverdünnte Fruchtsäfte als Sportgetränk ebenso ungeeignet wie stark zuckerhaltige Colagetränke und Limonaden.

Osmolarität:
Wie schnell der Dünndarm Flüssigkeit in den Körper abgibt, hängt zudem von der Teilchendichte (Osmolarität) und vom osmosischem Druck ab. Bei Getränken vergleicht man den osmotischen Druck mit dem des Blutes. Zwei Lösungen gleichen osmotischen Drucks nennt man isoton.
Bei unterschiedlicher Teilchendichte unterscheidet man zwischen höher konzentrierten – hypertonen- und niedriger konzentrierten – hypotonen- Flüssigkeiten.

Hypertone Getränke, wie etwa pure Obst-und Gemüsesäfte, Colagetränke, Limonaden haben einen höheren osmotischen Druck als das Blut. Anstatt dem Körper Flüssigkeit zu liefern, entziehen sie ihm zunächst Wasser. Daher sind sie als Sportgetränke nicht geeignet.

Kohlensäure:

Die Kohlensäure beeinflusst den Geschmack eines Mineralwassers und seine Bekömmlichkeit. Sie sorgt nicht nur für ein erfrischendes Gefühl, sondern übt auch einen leichten Dehnungsreiz auf den Magen aus. Im Wettkampf, wenn man relativ viel trinken soll, kann dieser Dehnungsreiz stören. Viele Sportler bevorzugen kohlensäurearme Mineralwässer. Sie erfrischen und sind auch in Belastungsphasen gut bekömmlich.